Der Ortsverband Oberkochen von Bündnis 90/Die Grünen erhebt Einspruch gegen den Baubeschluss zur Ertüchtigung der Anschlussstelle B19 „Oberkochen Süd“. Die Grünen haben die Pläne studiert und fordern die Stadt auf nachzubessern — um Pendlern die Möglichkeit zu geben, auch auf nachhaltigere Verkehrsmittel umzusteigen und sicher unterwegs zu sein.
„Wir begrüßen das Anliegen der Stadt, eine leistungsfähige Anbindung der Industrieflächen im Süden zu schaffen, sehen aber Planungsmängel in Bezug auf die Sicherheit, Zukunftsfähigkeit und Vernetzung der anvisierten Lösung“, erklären Adelinde Pfistner und Karin Kratzer-Wirth, die Sprecherinnen des Ortsverbands.
Es mangele an vielen Stellen, so die Grünen. Radler werden über enge Abbiegungen geführt und gezwungen, sich in den Verkehr einzuordnen und auf schmalen Radabbiegespuren zwischen dem fließendem Verkehr abzusteigen. Eine sichere und getrennte Führung von Kfz, Radfahrern und Fußgängern — beispielsweise durch Unter- oder Überführungen — ist nicht angedacht.
Der Plan sieht im Kern einen Kreisel mit einer Fahrbahnbreite von insgesamt 6,50 m vor. Daneben soll eine Radspur von 1,85 m Breite entstehen, die von insgesamt zehn Einmündungen unterbrochen wird. Damit ist regelwidriges mehrspuriges Fahrverhalten von Kraftfahrzeugen vorprogrammiert — eine weitere Unfallgefahr. „Warum verengt die Stadt hier nicht die Fahrbahn, um Überholen im Kreisel zu verhindern, und installiert dafür breite Schutzstreifen mit Trennelementen, damit Radfahrer sicher unterwegs sind?“ fragen sich die Grünen.
Dorothee Schaub, die das Büro des Kreisverbandes der Grünen betreut, gibt zu bedenken: „Direkt am Kreisel entsteht eine neue Kita. Viele Eltern transportieren ihre Kinder gerne mit Radanhängern oder Lastenrädern. Ich möchte mir nicht vorstellen, wie sie im laufenden Verkehr über diesen Kreisel kommen.“
Martin Schaub, selbst Radpendler, resümiert: „ Das ist gefährlich und nicht zeitgemäß. Oberkochen Süd braucht eine Anschlussstelle mit vier Meter breiten, abgetrennten und barrierefreien Radwegen nach den Kriterien eines Schnellradwegs — auch damit in fernerer Zukunft ein Schnellradweg Aalen – Heidenheim geschaffen werden kann. Die Stadt nimmt beim Kreisel viel Geld in die Hand, aber wenn Radler keine eigene breite Trasse bekommen, wird das nichts. Es passt nicht ins ‚Photonic Valley’.“
Überhaupt, so der Ortsverband, sei ein umfassendes Verkehrskonzept nicht erkennbar. Die Stadt plane im Grunde einen Autokreisel und schränke die Freiheit aller Pendler ein, die nicht auf private Pkws angewiesen sein möchten. Deshalb fordern die Grünen jetzt die Stadtverwaltung auf, grundlegend nachzubessern und ein Konzept vorzulegen — das den ÖPNV berücksichtigt und den Fuß-und Radverkehr vorbildlich, sicher und schnell führt.
Adelinde Pfistner (Sprecherin), Karin Kratzer-Wirth (stv. Sprecherin), Dorothee u. Martin Schaub (Mitglieder im OV)
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