Beim Jubiläum Im Naturfreundehaus ehrt der Ortsverband Mitglieder. Warum Optimismus die Runde macht.
Getragen von den „Hochs“ in Land und Bund, aber auch vom gestiegenen Selbstbewusstsein der Entwicklung im Ortsverband und im Gemeinderat herrschte beim Ortsverband von Bündnis 90/Die Grünen gute Feierlaune. Den musikalischen Aperitif setzten die Instrumentalisten Martin Schaub und Albert Schwarz mit Akkordeon, Gitarre und Stimme.
Ortsverbandsvorsitzender Dr. Joachim Heppner konnte Mitglieder aller Fraktionen willkommen heißen, was er als Zeichen fürs gute Miteinander im Gemeinderat wertete.
In gereimten Versen startete Ex-Gemeinderätin Brigitte Hofmann den Rückblick. „1994, Oberkochen, Stadt im Grünen, doch politisch gar nicht grün, deshalb zur Gründung eines Ortsverbands, nichts wie hin“, sagte sie. Und die Grünen in Oberkochen seien binnen 25 Jahren zum politischen Engagement durchgestartet. Die Zeit des Alleinseins an den Info-Ständen sei längst vorbei, die Grünen hätten sich mit ihren aktuellen Themen zu Nachhaltigkeit und Umweltschutz Gehör verschafft.
Brigitte Hofmann erzählte von „Bio-Pommes“ auf dem Stadtfest, von Tempo 30 in Oberkochen, vom Schutz des Wolfertstals und von der „Querspange Ost/West“. „Wir haben uns reingehängt und waren zur Stelle“, sagte Hofmann, die selbst 15 Jahre einer der Motoren im Gemeinderat gewesen ist. Nicht außen vor ließ sie die Zufriedenheit, dass „wir nun mit drei Gemeinderäten im Kommunalparlament vertreten sind.“ Schließlich wünschte Hofmann dem Grünen-Ortsverband „neue Leute mit Ideen, Energie und Mut“, um den Vorwärtsmarsch fortsetzen zu können.
Bundestagsabgeordnete Margit Stumpp sagte: „Ihr habt 25 Jahre durchgehalten, seid bei der Stange geblieben und habt tolle Arbeit gemacht.“ Die Grünen lebten in Ostwürttemberg noch immer in der Diaspora und die Frauen seien unterrepräsentiert. Stumpp appellierte, die Friedensbewegung zu forcieren, diese brauche man angesichts der Kriegswirren und Unruhe-Herde auf der Welt mehr denn je.
Richard Burger vertrat Bürgermeister Peter Traub, der zeitgleich beim Neubürger-Empfang weilte. Die Grünen hätten vor 25 Jahren auf Anhieb einen Sitz im Gemeinderat erhalten. Sie hätten bis heute Konflikte nie gescheut. Burger räumte ein, dass „verkrustete Strukturen im Gemeinderat“ aufgebrochen wurden. „Es war nicht immer leicht mit euch“, meinte Burger. Vor allem die „soziale Stimme“ von Brigitte Hofmann werde im Gremium vermisst. Bündnis 90/Die Grünen könnten stolz sein, aktuell den Fraktionsstatus erreicht zu haben.
Ehrungen verdienter Mitglieder
Für 25 Jahre im Grünen-Ortsverband wurden geehrt: Dr. Joachim Heppner, Rudolf Vöhringer, Brigitte Hofmann und Sabine Heppner-Dobers; für 20 Jahre Mitgliedschaft: Claudia Funk-Stricker, Janine Piper und Adelinde Pfistner.
Lothar Schell
© Schwäbische Post 20.11.2019 16:23
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